Wat Fakram
von Tan Cittaviro Juni 2006
Adresse:
Wat Fakram, Muban Fakramnakorn, Tumbon Kukod,
Amper Lumlokka, Jungwat Patumtaree 12130, Thailand
Eine Anmeldung ist in einem Thaikloster normalerweise unüblich.
Auf Briefe wird nicht geantwortet. Kommen sie einfach unverbindlich
vorbei - es lohnt sich bestimmt.
Ortsbeschreibung:
Das Kloster liegt im Großraum Bangkok und zwar nahe
der Einflugschneiße des Don Muang Flughafens. Wenn der
neue Internationale Flughafen Anfang 2007 geöffnet wird,
dann dürfte es allerdings dort sehr ruhig werden - soweit
ein thailändisches Kloster, vorallem in Stadtnähe,
ruhig genannt werden kann. Im Kloster leben bereits seit langem
nur 4 Mönche. Oft sind zusätzlich Mönche, die
sich auf der Durchreise befinden, zu Gast. Luang Poh hat viele
thailändische Laienanhänger, die regelmäßig
zum "Patipat" (Retreat) für ein paar Tage ins
Kloster kommen.
Anreise von Bangkok:
Am Don Muang Flughafen nehmen Sie sich am besten ein Taxi
(Taxameter), da das Kloster nur 10 km vom Flughafen entfernt,
am Rande einer Siedlunge liegt (die Häuser sind direkt
bis an die Klostermauer gebaut). Die Anfahrt vom Flughafen
aus dürfte vermutlich nicht mehr als 150 Baht kosten.
Am besten morgens anreisen und nicht nach nach 17:00 Uhr ankommen!
Tradition und Lehrer:
Luang Poh Piak ist einer der Hauptschüler des bekannten
Luang Puh Chah ("Ajahn Chah"). Er gilt als einer
der ganz großen Meditationslehrer der Ajahn Chah Tradition
und unterrichtet auch regelmäßig die Mönche
es Internationalen Waldklosters Wat Pah Nanachat. Was er unterrichtet,
das beruht auf eigener Realisation. Das Zusammenleben mit
solch einem Lehrer kann die Praxis stark nach vorne katapulieren.
Da man viel mehr Energie in die Praxis investiert als normalerweise.
Sprache:
Luang Poh Piak hat in Amerika studiert und spricht ausreichend
Englisch, auch wenn aufgrund von fehlender Sprachpraxis sein
Englisch als etwas "eingerostet" bezeichnet werden
kann. Die Mönche sprechen wenig Englisch, aber für
kurze Erklärungen sollte es ausreichend sein. Thaisprachkenntnisse
sind von Vorteil, aber nicht unbedingt erforderlich.
Kosten:
Wie in jedem gutem Waldkloster entstehen keine Kosten aber
Gäste haben die Möglichkeit, eine Spende zu geben.
Meditationstechnik:
Wie in allen Waldklöstern gibt es keine spezielle Meditationstechnik,
die dort gelehrt wird. Wenn sie eine Technik haben, die sie
als hilfreich erleben, dann nur zu. Es kann aber sein, das
der Lehrer ihnen eine andere Technik empfiehlt. Oft gibt Luang
Poh Tipps welche Technik augenblicklich, am sinnvollsten für
die Entwicklung von innerer Stille und Sammlung ist. In wieweit
sie seinen Anweisungen folgen wollen liegt jedoch ganz bei
ihnen. Er wird sie nur lehren, wenn er sieht, dass sie willig
sind etwas von ihm aufzunehmen. In einem Waldkloster wird
traditionell viel Sterbebetrachtung und Betrachtung der abstoßenden
Seiten des Körpers gemacht. Westler haben damit oft -
aufgrund von kulturgedingten Konditionierungen - Schwierigkeiten.
In den Wat Pah Pong Klöstern wird allgemein oft Arbeit
als Meditationstechnik genutzt. Während der Arbeit ist
man angehalten zu kontemplieren oder Sati (Achtsamkeit) zu
praktizieren. Die manchmal schwere körperliche Arbeit
wird eingesetzt um a) das Paramita "Energieeinsatz",
b) das "gegen den Strom" der geistigen Befleckung
gehen (das sich doch bequem machen wollen - auch wenn man
es mit dem Bedürfniss nach Meditation rationallisieren
mag) und c) Nichtselbst, dem Loslassen/ Aufgeben, das sich
"nicht ernst nehmen" mit seinen Gedanken, Wünschen
und Bedürfnissen zu entwickeln. Eine Praxis, die Anfänger
oft noch nicht verstehen. Es wird erwartet, das alle mitmachen.
In Thailand gibt es traditionell keine Interviews. Jedoch
ist es jederzeit möglich den Abt um Rat zu fragen.
Unterkunft:
Es sind ausreichend Kutis vorhanden. Die Hütten sind
sehr gut, d.h. mit elektrischen Strom - eine Seltenheit in
Waldklöstern -. Manchmal - nur wenn die Kuti schon lange
nicht mehrbewohnt wurden - muss man erst mal gründlich
zum Putzlappen greifen. Die Kutis haben alle Moskitogitter.
Mitzubringen:
Die Männer tragen weisse Bekleidung. Frauen dagegen
neben einer weissen Bluse einen schwarzen Rock. Diese Kleidung
kann man am Markt billig kaufen. Empfohlen ist auch eine Luftmatratze
oder Iso-Matte mitzubringen, da es - wie in allen Waldklöstern
- keine Betten gibt.
Verpflegung:
Ausgezeichetes Essen. Ein Buffet, welches das teuerste Viersternehotel
vor Neid erblassen lassen würde (alles Almosenspeisen,
die Thais geben einfach gerne). Aber nur eine Mahlzeit am
Tag (morgens). Nachmittags gibt es im 16:00 Uhr Getränke
und manchmal eraubte Süßigkeiten. Es ist nicht
gewünscht nebenbei zu zuessen.
Medizinische Versorgung:
Das Kloster liegt am Rande von Bangkok. Die Krankenhäuser
haben westlichen Standart. Die Behandlung ist billig und man
bekommt alle notwendigen Medikamente gleich mit. Eine Behandlung
beim Arzt mit Medikamenten kostet etwa 10 Euro. Gilt nicht
als Malariagebiet.
Regeln:
Gute Sila (die acht Laienregeln) ist unerläßlich,
wenn sie dort praktizieren wollen. Wer noch Schwierigkeiten
mit Nichtrauchen oder nur einem Essen pro Tag hat, ist dort
nicht richtig.
Tagesablauf:
Der Tagesabkauf kann sehr unterschiedlich sein. Normalerweise
jedoch:
3.00 - 5:00 Uhr Morgentreffen (Chanting in Pali-Thai und stille
Meditation)
6:00 - 7:00 Uhr Während die Mönche auf Almosenrunde
gehen wird erwartet, das
man sichnützlich macht (z.B. durchkehren).
8:00 Uhr Die einzige Mahlzeit, dannach ist Zeit für die
persönliche Praxis (wenn
keine körperliche Arbeit ansteht).
14:00 bis 16:00 Uhr Arbeitsmeditation
16:00 Uhr Nampanna (erlaubte Medizin): Getränke, manchmal
Süßigkeiten.
18:00 - 20:00 Uhr Abendtreffen, an Wan Pra (dem buddhistischen
"Sonntag") geht es die
Nacht durch bis zum Morgentreffen.
Der Abt gibt regelmäßig intensive Praxistage,
an denen sehr viel stille Meditation praktiziert wird.
Klima und Reisezeit:
In BKK ist das ganze Jahr hindurch gutes Wetter. In der Regenzeit
(Juli - September) kann es feucht und dampfig sein, in der
kalten Jahreszeit (November - Februar) fallen die Temperaturen
in der Stadt auch nur auf 25 C nachts und in der heißen
Jahreszeit (März - Mai) ist es warm (35 - 40 C), hat
aber nicht so hohe Luftfeuchtigkeit wie auf dem Land. Am angenehmsten
ist die Übergangzeit von feucht auf kalt und die kalte
Jahreszeit: November bis Februar. Praktizieren kann man aber
jedoch das ganze Jahr.
Hinweise:
Wat Fakram ist ein Kloster für Fortgeschritte, man sollte
vorab schon Erfahrungen in einem traditionellen Thaikloster
gesammelt haben und wissen, wie man sich dort verhält.
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