Wat Marp Jun (auch Wat Mab Chan oder Wat Subhaddabanpot)
(von Bhikkhu Gavesako, 2005, aktualisiert im März 2007)
Adresse:
Wat Marp Jun (oder: "Mab Chan"), Tambon Klaeng,
Ampher Meuang,
Jangwat Rayong 21160
Fon: +66-38 61-7546 und Fax: +66-38 99-6293
Internet: www.watmarpchan.org
Email: information@watmarpjan.org
Die Homepage ist leider komplett auf Thai, aber mit schönen
Photos. Mit diesem Tool www.thai2english.com
kann man sich die Texte mit Copy und Paste ins Englische übersetzen
lassen.
Beschreibung:
Das Kloster liegt beim Dorf Marp Jung, in der Nähe des
Fischereiortes Bahn Phe nicht weit der Provinzstadt Rayong.
Die beliebte Touristeninsel Ko Samet liegt direkt vor der
Küste, aber an den Stränden um Bahn Phe sind nicht
viele westliche Touristen; hier kommen eher die thailändischen
Urlauber her. Das Kloster liegt in einem mehr als 500 Acres
großen üppigen Regenwald an den Hängen des
Yaidah Mountain, der sich kurz hinter der Küste aus dem
Flachland erhebt und auf dessen Spitze Fernsehmasten stehen.
Das feucht-warme Klima und der fruchtbare Boden in der Gegend
verleihen dem Kloster-Wald und dem umgebenden Government Forest
Reserve seine Dichte und Üppigkeit und lassen im Flachland
Hunderte von Obst- und Gummiplantagen gedeihen.
Die Geschichte des Klosters begann im Jahr 1984, als der
Ehrw. Ajahn Anan während eines tudong (Wanderung) ihn
in die Gegend kam und das Areal entdeckte. Die klösterliche
Gemeinschaft lebte einfach und praktizierte Meditation in
enger Verbundenheit mit der natürlichen Umgebung. Im
Wald gab es eine große Vielfalt an wild lebenden Tieren
(z.B. Bären, Wildkatzen, Wild und verschiedene Schlangen-Arten),
aber die Hauptschwierigkeit für alle, die in den ersten
Jahren dorthin kamen, um den Dhamma zu praktizieren, war die
Malaria (sie ist heute aus der Gegend verschwunden).
Im Jahr 1985 bot eine Gruppe von Laien-Unterstützern
an, eine größere und dauerhaftere Sala (Gemeinschaftshalle)
zu bauen. Um die größer werdende klösterliche
Gemeinschaft unterzubringen, war es nötig, ein zweistöckiges
Gebäude zu errichten, mit einer Küche und Beherbergungsmöglichkeiten
für die Laien-Gäste im Erdgeschoss. Da die Zahl
der Mönche, Novizen und Nonnen, die nach Wat Marp Jun
kamen, um zu praktizieren, ständig stieg, hielt die Sangha
es für notwendig, eine neue Gemeinschaftshalle in gewissem
Abstand zur Küche und den Laien-Unterkünften zu
bauen. Der Bau der zweistöckigen Halle begann 1988 auf
einem Grundstück etwas weiter oben am Hang. Das fertige
Gebäude bot nicht nur Platz für die Meditation,
sondern auch für ein Büro, eine Bibliothek, Lagerräume
und einen großen Regenwasser-Tank. Im Jahr 1993 wurde
wiederum aufgrund der wachsenden Größe der klösterlichen
Gemeinschaft der Bau einer neuen Halle (16 x 20 Meter) für
die gemeinsame Mahlzeit notwendig, in der außerdem größere
Gruppen von Laien-Besuchern für Belehrungen untergebracht
werden konnten. Vor ein paar Jahren wurde schließlich
der neue Tempel (Uposatha-Halle oder Bot) fertig gestellt,
der jetzt das Kernstück des Lebens der klösterlichen
Gemeinschaft darstellt. Es schien angemessen, ihn im höchstgelegenen
Bereich des Klosters zu errichten, was ihn zu einem ruhigen
Platz zum Meditieren macht. Das Gebäude vereinigt Elemente
des traditionellen thailändischen Stils mit solchen der
zeitgenössischen Architektur und besitzt entsprechend
den natürlichen Konturen des Hangs mehrere Ebenen. Der
allgemeine Bereich (24 x 32 Meter) ist geeignet für große
Versammlungen von Mönchen und Laien, und das 18 Meter
hohe Dach vermittelt einen Eindruck von Geräumigkeit,
selbst wenn sich große Menschenmengen im Inneren versammeln.
Die Form des Tempels ähnelt der eines Schiffs - dem traditionellen
Emblem der Provinz Rayong.
Anreise:
Vom Bangkok Eastern (Ekachai) Bus Terminal gibt es tagsüber
regelmäßige Verbindungen nach Bahn Phe; die Fahrt
dauert etwa vier Stunden. Vom Pier in Bahn Phe sind es noch
etwa 20 Minuten mit dem Taxi. Nach dem Überqueren der
Hauptstraße orientiert man sich an den Schildern nach
Wat Marp Jun oder Wat Dhammasathit (das Kloster von Ajahn
Fuang, das etwas weiter in gleicher Richtung liegt). Vor der
letzten Abzweigung (etwa zwei Meilen vor dem Kloster) ist
das Kloster auf Englisch ausgeschildert.
Tradition und Lehrer:
Than Ajahn Anan Akincano ist ein Schüler von Luang Por
Chah, dessen Hauptkloster (Wat Nong Pah Pong) sich im Nordosten
befindet. Diese Tradition lässt sich auf Than Ajahn Mun
(strenge Dhutanga-Kammatthana-Tradition) zurückverfolgen,
obwohl sie technisch gesehen zur Mahanikaya-Sekte gehört
- die meisten anderen Waldklöster gehören zur Dhammayut-Sekte.
Ajahn Anan ist Anfang fünfzig, hat an der Universität
studiert und spricht ein wenig Englisch. Er war der Sekretär
von Luang Por Chah und hat sich als guter Verwalter erwiesen.
Ajahn Anans Schüler haben bereits zehn Zweigklöster
in Thailand aufgebaut. Im Gegensatz zu anderen Waldklöstern
ist Wat Marp Jun relativ modern und komfortabel; die Mönche,
die dort leben, stammen gewöhnlich aus Zentralthailand.
Sie sprechen häufig etwas Englisch und wurden auf westliche
Art erzogen. Ajahn Anan zieht vor allem Thais der Mittelklasse
aus dem nahe gelegenen Rayong und aus Bangkok an und er ermöglicht
in erster Linie Schülern zu bestimmten Zeiten des Jahres
eine Ordination auf Zeit. Die Zahl der Mönche schwankt
zwischen 15 und 25, plus Novizen. In den letzten Jahren haben
dort auch etwa fünf westliche Mönche (aus Wat Pah
Nanachat) gelebt.
Sprache(n):
Thai und Englisch.
Meditationstechnik:
In seinen formellen Unterweisungen (am Abend oder vor dem
Essen) lehrt Ajahn Anan eine große Auswahl an traditionellen
Theravada-Meditationsmethoden. Von der ständigen Achtsamkeit
bei allen Alltagsaktivitäten wie dem Essen über
die Kontemplation der vier Elemente und der 32 Teile des Körpers,
das Ausstrahlen von Metta bis zum Entwickeln von Samadhi mithilfe
des Mantras "Buddho" im Einklang mit dem Atemrhythmus.
Im persönlichen Gespräch, gewöhnlich nach dem
Essen oder spätabends im Büro-Kuti, kann man mehr
ins Detail gehen und Fragen zur Praxis stellen (in der Regel
sind westliche Mönche da, die übersetzen). Ajahn
Anan ist ebenfalls bekannt dafür, sich mit den höheren
Ebenen des meditativen Bewusstseins auszukennen, und für
seine Aufgeschlossenheit anderen Traditionen gegenüber.
Kosten:
Gäste können eine Spende geben.
Unterbringung:
Männliche Gäste werden in einem Schlafsaal unter
der Ess-Halle untergebraucht. Für Frauen steht ein separater
Bereich mit netten Kutis zur Verfügung. Es gibt Elektrizität,
fließendes Wasser und Duschen. Männer können
in der Regel auch kurzfristig untergebracht werden, aber Frauen
sollten sich rechtzeitig anmelden, um sicherzustellen, dass
sie einen Platz bekommen. Manchmal kommen große Gruppen
zum Meditieren ins Kloster und bleiben für einige Tage.
Es lebt immer eine Thai-Frau im Kloster, die sich mit um die
Küche kümmert. Sie spricht auch Englisch. In der
Vergangenheit haben Nonnen aus Amaravati in braunen Roben
längere Zeit im Kloster verbracht, aber das ist jetzt
nicht mehr möglich, sie können jetzt nur noch einige
Wochen bleiben. Mae Chees in weißen Roben leben hier
normalerweise nicht.
Mitzubringen:
Taschenlampe und Batterien, Wecker, Insektenschutz, weiße
Kleidung. Es gibt kein öffentliches Telefon. Was man
braucht, lässt sich bequem in Bahn Phe besorgen (man
kann vom Kloster aus dort hinfahren).
Verpflegung:
Beste Qualität und Quantität (vor allem am Wochenende).
Was die Mönche vom Almosengang mitbringen (einige fahren
jeden Tag mit einem Lieferwagen nach Bahn Phe), wird geteilt;
darüber hinaus wird in der Küche Essen gekocht.
Es ist möglich, rein vegetarisch zu essen. Am späten
Nachmittag gibt es Getränke und Süßigkeiten
für alle. Man bekommt Trinkwasser und die allgemeine
Hygiene entspricht westlichen Standards.
Regeln:
Alle Gäste sollten sich an die acht Tugendregeln halten.
Abgesehen von der Mahlzeit und der Teepause, können sie
außerdem am Morgen- und Abend-Chanting und der darauf
folgenden Meditation teilnehmen. Männer und Frauen leben
in getrennten Bereichen und es gibt nicht viele Möglichkeiten,
sich zu begegnen. Von Frauen wird unter Umständen erwartet,
dass sie morgens in der Küche helfen.
Tagesablauf:
Morgenmeditation um 4 Uhr (optional), gefolgt vom Chanting
und dem Vorbereiten der Sala für das Essen; gegen 5.15
Uhr gehen die Mönche auf Bettelgang (pindapat). Die Gäste
helfen dabei, den Bereich um Sala zu fegen, und die Mönche
stoßen nach ihrer Rückkehr dazu, während das
Essen zubereitet wird. Die Mahlzeit wird gewöhnlich zwischen
8 und 9 Uhr morgens gegessen. Danach kann man sich in seine
Unterkunft zurückziehen und trifft sich gegen 14 Uhr
zur nachmittäglichen Hausarbeit (Fegen, Putzen) wieder.
Die Teepause findet gegen 17 Uhr statt und ist das soziale
Hauptereignis des Tages. Abend-Chanting und -meditation beginnen
gegen 20 Uhr; nachher kann man sich manchmal noch die Aufnahme
einer Unterweisung von Ajahn Chah anhören. (Es werden
gerne inspirierende Dhamma-CDs abgespielt - sogar morgens
und vor dem Essen.) Danach lädt sich Ajahn Anan oftmals
Leute in sein Büro-Kuti auf ein spätabendliches
Getränk ein, was bis etwa 23 Uhr dauern kann. Grundsätzlich
kann man sagen, dass der Tagesablauf ziemlich entspannt und
leicht zu befolgen ist.
Klima und beste Reisezeit:
Vom Meer her weht immer eine leichte Brise, was bei heißem
Wetter besonders angenehm ist. Die beste Besuchszeit ist zwischen
Oktober und Februar. In der Regenzeit ist es feucht und oft
ist der Berg in eine Wolke gehüllt. Es regnet hier sogar
manchmal während der heißen Jahreszeit.
Ordination:
Eventuell möglich, wenn man Thai spricht. Westler werden
aber normalerweise zur Ausbildung nach Wat Pah Nanachat geschickt.
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