Wat Pah Don Muang Saih
von Tan Cittaviro Juni 2006
Adresse:
Wat Pah Don Muang Saih, Tambon Buanoi, Amper Kantararom,
Sisaketh 33130, Thailand
Weibliche Meditierende können leider nicht aufgenommen
werden!
Ortsbeschreibung:
Der Traum eines jeden Meditierenden! Das Kloster strahlt
Ruhe und innere Stille aus, der man sich nicht entziehen kann.
Der Wald des Klosters erhebt sich wie eine Insel aus den umliegenden
Reis- und Gemüsefeldern. Hier ist Farmland - von der
Zivisation sind sie weit entfernt. Die nächste Aspfaltstraße
ist 5 km entfernt. Nur selten sind technische Geräusche
zu hören, die Insekten können aber ziemlich laut
sein. Nur im Winter ist kein Laut zu hören. Vielen Thais
ist es dann zu unheimlich dort.
Das wunderschöne Kloster, mit seinen erstklassigen Gebäuden,
liegt in einem großen (680 Rai) und sehr schönem
Wald. Es ist von 3 Dörfern umgeben, die alle aber 4 -
5 km entfernt sind. Wenn man den Feldweg ums Kloster herumläuft
braucht man eine Stunde hierfür. Landschaftlich liegt
es wunderschön.
Anreise von Bangkok:
Mit dem Zug oder Bus nach Sisaketh. Dort nimmt man sich ein
Pickup oder läßt sich von einem Motorradtaxi ins
Kloster fahren. Von Sisaketh aus sind es ca. 20 km fahrt,
wobei die letzten 10 km aus ziemlich schlechten Feldwege bestehen
- nur bessere Schrittgeschwindigkeit möglich. Das Kloster
liegt extrem abgelegen. Am Kloster selbst hören die Wege
alle auf. Kosten für den Pickup ca. 300 Baht (Touristenpreis
- Thais zahlen 200 B., aber dieser Preis ist völlig unmöglich
für einen Westler herauszuverhandeln). Wenn Sie mit dem
Flugzeug nach Ubon Ratchatani fliegen, reisen sie mit dem
Bus oder der Bahn nach Kantararom (nicht nach Sisaketh). Das
Kloster liegt geografisch von beiden Städten gleich weit
entfernt. In Kantararom nehmen sie einen Pickup oder ein Motorradtaxi
- wie gehabt.
Am besten um 8:00 Uhr morgens ankommen, nicht nach 16:00 Uhr
im Kloster ankommen!
Die Mönche halten sich selten im Zentralbereich auf.
Nach dem Essen ziehen sie sich bis zur Arbeitsperiode in ihre
Kutis zurück. Am besten sie warten in der grossen Dhammasala
oder in der Essens-Sala, bis jemand vorbei kommt. Im Kloster
leben Hunde, die bei der Ankunft von Fremden viel Lärm
machen, aber keine Angst sie beißen nicht!
Die zum Kloster nächstgelegnen Dörfer heissten "Ban
Döhn" und "Ban Lin Fah", jedoch normalerweise
kennen die Taxifahrer das Kloster.
Tradition und Lehrer:
Der Abt, Ajahn Cit, ist Schüler von Luang Puh Liem (seit
25 Jahren amtierender Abt von Wat Nong Pah Pong). Das Kloster
ist ein direktes Zweigkloster von Wat Nong Pah Pong und gehört
der Ajahn Chah Tradition an. Ajahn Cit ist ein sehr sympatischer,
unheimlich geduldiger und netter Seniormönch, der vorallem
durch sein Metta hervorsticht.
Sprache:
Nur Thai oder Isan - in der ganzen Gegend dort werden sie
Probleme haben jemanden zu finden, der Englisch spricht. Ihre
Thaikenntnisse sollten ausreichen, um die Dhammawörter
und die Begriffe der "Mönchssprache" zu kennen.
Ohne gute Thaikenntnisse ist es nicht möglich dort zu
wohnen!
Unterkunft:
7 Kutis, ein großes Gästehaus, eine Küche,
eine große Essenssala (für 100 Mönche) und
eine gewaltige Dhammasala bieten ein angenehmes Verweilen.
Ist eine Kuti frei, dann wird man ihnen bestimmt erlauben
dort zu wohnen, wenn nicht, dann ist es immer möglich
im sauberen, großen Gästehaus (vier Schlafsäle)
zu leben. Die Kutis sind die besten von allen Wat Pah Pong
Klöstern, aber es gibt auch zwei sehr einfache (eine
klassische WPP Holzhütte ohne Moskitogitter ist auch
darunter). Alles sehr sauber und aufgeräumt; traditionelle
Toiletten.
Kosten:
Wie in jedem gutem Waldkloster entstehen keine Kosten aber
Gäste haben die Möglichkeit, eine Spende zu geben.
Meditationstechnik:
Wie in allen Waldklöstern gibt keine spezielle Meditationstechnik,
die dort gelehrt wird. Wenn sie eine Technik haben, die sie
als hilfreich erleben, dann nur zu. Es kann aber sein, das
der Lehrer ihnen eine andere Technik empfiehlt.
In den Wat Pah Pong Klöstern wird allgemein oft Arbeit
als Meditationstechnik genutzt. Während der Arbeit ist
man angehalten zu kontemplieren oder Sati (Achtsamkeit) zu
praktizieren. Die manchmal schwere körperliche Arbeit
wird eingesetzt um a) das Paramita "Energieeinsatz",
b) das "gegen den Strom" der geistigen Befleckung
gehen (das sich doch bequem machen wollen - auchwenn man es
mit dem Bedürfniss nach Meditation rationallisieren mag)
und c) Nichtselbst, dem Loslassen/ Aufgeben, das sich "nicht
ernst nehmen" mit seinen Gedanken, Wünschen und
Bedürfnissen zu praktizieren. Eine Praxis, die Anfänger
oft noch nicht verstehen. In Thailand gibt es traditionell
keine Interviews. Jedoch ist es jederzeit möglich den
Abt oder erfahrene Mönche zu befragen. Das ist ein Ort
an dem man geht, wenn man bereits eine stabile Grundlage in
Meditation hat, so dass keine Anleitung nötig ist. Hier
wird praktiziert!
Mitzubringen:
Sehr dünne, bequeme, weisse Bekleidung. Die Männer
sind ganz in Weiss. Diese Sachen kann man am Markt billig
kaufen. Die Thais helfen bestimmt, wenn man nicht die passende
Kleidung hat. Ohne Taschenlampen (LED sind am besten) geht
es nicht. Im Kloster gibt es keinen Strom, jedoch wird zweimal
in der Woche der Gerator für 2-3 Stunden angemacht, um
das Wasser aus der Quelle in den Wasserturm zu pumpen. Zwischen
Juli und Februar ist ein Schlafsack sehr zu empfehlen. Im
Winter kann es nachts sehr kalt werden, wobei die Tagestemperaturen
um 25 C liegen!
Empfohlen ist auch eine Luftmatratze oder Iso-Matte mitzubringen,
da es wie in allen Waldklöstern keine Betten gibt. Eventuell
brauchen sie ein Moskitonetz.
Das Kloster hat Plätze um alleine draußen im Wald
unter offenem Himmel zu schlafen. Dies wird oft vonden Mönchen
getan um für den Todong zu trainieren oder um intensiver
zu praktizieren. Wenn sie dies ausprobieren wollen, dann gibt
es dort auch Plätze, wo man auch ein Bambusbett hinstellen
kann - wahrscheinlich ist ihnen der Gedanke direkt am Boden
zu schlafen doch zu "heavy".
Verpflegung:
Zu essen gibt es was es auf der Almosenrunde gibt. Im Kloster
wird nicht zugekocht und der Landstrich gilt als arm. Vegetarierer
haben da verloren. Wenn man sich umgestellt hat, dann schmeckt
einem das einfache Essen gut. Als Westler muss man damit rechnen,
das man die Bakterien nicht immer verträgt - Immodium
mitbringen. Ich hatte öfter auch mal eine Lebensmittelvergiftung,
da es unterschiedliche hygienische Standarts gibt. Es ist
nicht gewünscht nebenbei zu zuessen!
Medizinische Versorgung:
Im nächsen Dorf gibt es eine neue Sanitätsstation
mit Ärzten und Krankenschwestern bzw. -pflegern. Das
nächste Krankenhaus ist in Kantararom oder Sisaketh.
Die medizinische Versorgung ist ausreichend. Im Kloster selbst
gibt es kein Auto, man kommt sehr schlecht weg. Wenn sie dort
einen Schlangenbiss haben, dann können sie daran sterben.
Es gibt viele Giftschlagen im Kloster, die von den umliegenden
Felder kommen oder sowieso schon im Wald leben - auch tötliche.
Skorpione, Hundertfüßler und große Jagdspinnen
teilen sich den Lebensraum mit dem
Menschen. Ein Biss tut weh, aber man kann es aushalten. Wenn
sie nicht allergisch auf das Gift reagieren (sehr selten),
dann braucht man keine Behandlung.
Die Krankenhäuser sind auf Schlangenbisse eingerichtet,
jedoch sollten sie wissen von welcher Art von Schlange sie
gebissen wurden.
Im Kloster gibt es kein Auto und kein Telefon. Wenn sie zu
einer ungünstigen Zeit gebissen werden - dann wars das.
Aber ich kann sie beruhigen, in all den Jahren, die ich in
Thai-Waldklöstern verbracht habe, habe ich noch nie erlebt,
das jemand gebissen wurde (Passiert nicht oft). Auch wenn
sich dies alles sehr gefährlich anhört, wenn sie
in Bangkok mit einem Tuk-Tuk oder Motorradtaxi fahren leben
sie gefährlicher!
Regeln:
Gute Sila (die acht Laienregeln) ist unerläßlich,
wenn Sie dort praktizieren wollen.
Tagesablauf:
3.00 - 5:00 Uhr Morgentreffen (Chanting in Pali-Thai und
stille Meditation)
5:00 - 7:30 Uhr Während die Mönche auf Almosenrunde
gehen wird erwartet, das
man das Kloster kehrt
8:00 Uhr Die einzige Mahlzeit, dannach ist dannach ist ausreichend
Zeit für die
persönliche Praxis.
14:00 bis 16:00 Uhr Arbeitsmeditation
16:00 Uhr Nampanna (erlaubte Medizin): Getränke, manchmal
Süßigkeiten.
18:00 - 20:00 Uhr Abendtreffen, an Wan Pra (dem buddhistischen
"Sonntag") geht es
manchmal bis um 23:00 Uhr
Klima und Reisezeit:
Das Klima in Wat Pah Don Müang Sai ist eine Herausforderung.
In der Regenzeit (Juli - September) kann es extrem feucht
und dampfig sein - Kleidung verschimmelt leicht. In der kalten
Jahreszeit (Dezember - Februar) ist es oft sehr kalt (12 C)
wobei tags das Thermometer auf 22 - 24 C klettert. Ein Problem
ist nicht die Temeratur, sondern der konstante leichte Wind,
der sehr auskühlt. In der heißen Jahreszeit (März
- Mai) ist es dafür nicht so extrem heiß (30 -
35 C im Wald), aber die sehr hohe Luftfeuchtigkeit kann dann
ein Problem sein. Ein gutes Kreislaufsystem ist notwendig.
Die perfekte Zeit ist die Übergangzeit von feucht auf
kalt von November bis Mitte Dezember. Dann ist es einfach
ideal.
Hinweise:
Das Kloster hat sehr selten Laiengäste, die im Kloster
leben, jedoch ist der Abt bereit Westler die Möglichkeit
zur Praxis zu bieten. Wenn sie an einem Besuch Interesse haben
sollten, dann sollten sie vorab schon Erfahrungen im Leben
in einem traditionellen Thaikloster gesammelt haben. Thaisprachkenntnisse
sind unerläßlich und sie sollten wissen, wie man
sich in einem traditionellen Kloster in Thailand verhält.
Während der Regenzeit kann es dort unglaublich viele
Moskitos geben. Malaria gibt es dort nicht. Gegen Ende der
heißen Jahreszeit kann man die "Invasion der Insekten",
vor allem große Fliegen, erleben - einfach unglaublich.
Ich empfehle dieses Kloster Menschen, die alleine ihrer Samadhi-Praxis
nachgehen wollen. Das Kloster ist eingerichtet um Laien Möglichkeit
zur eigenen Praxis zu bieten.
Im Kloster haben schon westliche Mönche gewohnt, allerdings
noch keine westlichen Laien. Der Abt ist dem gegenüber
aber sehr offen - und er hat viel Metta.
Eine Anmeldung ist in einem Thaikloster normalerweise unüblich.
Auf Briefe wird nicht geantwortet. Kommen sie einfach unverbindlich
vorbei - es lohnt sich bestimmt.
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